Aktuelles

Neue Projektbroschüre erschienen:

In den bisherigen drei Jahren Projektlaufzeit haben wir aus der Perspektive unserer beiden Einrichtungen (kit jugendhilfe; ehemals Martin-Bonhoeffer-Häuser Tübingen, und Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg) im engen Austausch mit Care Leavern Konzeptbausteine für ein Übergangsmanagement erarbeitet. Diese sind in der Broschüre Leaving Care – Wege in die Selbstständigkeit begleiten, Einblicke in die ‚Werkstatt‘ zweier Einrichtungen beschrieben und sollen Impulse für andere Jugendhilfeeinrichtungen bieten, die eigene Arbeit am Übergang zu reflektieren, zu verändern, zu erweitern…

Ergänzendes Material zu den Konzeptbausteinen:

Care Leaver – Einverständniserklärung Kontaktdatenspeicherung

Care Leaver – Leitfaden Nachsorgetelefonate

Care Leaver – Lebens- und Dokumentenordner

Care Leaver – Leitfragen BJW für junge Menschen

Care Leaver – Checkliste Ehemaligenfest WG

 

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Hier gehts zum Artikel des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg zur Fachtagung  „Aus der Jugendhilfe in die Selbstständigkeit – Übergänge mit Care Leavern gestalten“. Diese Fachveranstaltung fand am 28.09.2017 in Stuttgart statt.

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Wie geht es weiter nach der Wohngruppe??
Ein Workshop mit Jugendlichen aus den Wohngruppen, die den Auszug in absehbarer Zeit vor sich haben

Mit einer Einladung – „der nächste Schritt in die Zukunft – schon mal darüber nachgedacht?“- haben wir Jugendliche aus den Wohngruppen eingeladen, sich mit der Zeit nach der Wohngruppe zu beschäftigen.

Unter Anleitung erstellte jeder und jede für sich eine Collage auf die Fragen hin: „Wie wünschst Du Dir, soll Dein Leben kurz- oder langfristig aussehen? Welche Bilder erscheinen da vor Deinen Augen?“. Die Jugendlichen haben sehr konzentriert gearbeitet, geblättert, geschnitten und geklebt. In Zweiergrüppchen haben sie sich die Ergebnisse vorgestellt.

Bunte Bilder sind entstanden und erzählten einiges über die Personen. In einem zweiten Schritt wurden die Inhalte ihrer Wichtigkeit nach bewertet und über deren Umsetzung gesprochen. Eine junge Frau aus dem Betreuten Jugendwohnen, die selber bald aus der Jugendhilfe gehen und Care Leaverin (=Ehemalige) wird, hat von einigen Erfahrungen berichtet, die sie mit dem Alleinwohnen gemacht hat. Am Abend wurde als Abschluss gemeinsam gekocht und gegessen. Die Jugendlichen wurden über das Thema Care Leaver und Unterstützungsmöglichkeiten nach der Jugendhilfe informiert.

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Klettern und Bouldern im b12

Vergangenen Montag waren wir mit fünf Care Leavern im B12 in Tübingen klettern.  Beim Bouldern konnte sich körperlich austoben wer wollte, anschließend ging es noch an die Kletterwand. Auf verschiedenen Routen erklommen wir die Gipfel der Tübinger Bergwelt. Da es allen so gut gefallen hat, wollen wir das Ganze wiederholen, und zwar am 15. Januar 2018. Gerne auch mit weiteren Care  Leavern. Dank der Unterstützung unserer Praktikantin Sina, die im B12 arbeitet, war es eine sehr gelungene Aktion!

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Aus der Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben – Fachleute diskutierten mit „Care Leavern“ Übergänge in die Selbständigkeit

10.10.2017

Im Rahmen unserer Fachtagung  diskutierten rund 100 Experten/innen aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe wie die Übergänge und das Hilfesystem künftig gestaltet sein müssen, um diese Jugendlichen erfolgreich von der Jugendhilfe in die Selbständigkeit zu begleiten. Die Tagung setzten wir als Kooperationsveranstaltung mit dem  Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) Baden-Württemberg – Landesjugendamt um. Sie wurde von Aktion Mensch gefördert.

Bei der Gestaltung der Übergänge in die Selbstständigkeit spielen der Zugang und die Einbeziehung von Care Leavern eine entscheidende Rolle. Dieser Austausch zwischen Care Leavern und Fachleuten aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe war auch Grundlage der erfolgreichen Fachtagung in Stuttgart. Care Leaver brachten ihre Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge für die Jugendhilfepraxis aktiv ein. In Fachforen wurde über ihre Lebenslagen und daraus resultierende Veränderungsvorschläge für Politik, Verwaltung und Jugendhilfepraxis diskutiert: Welche Rechte haben Care Leaver? Was sind fachliche Anforderungen an gelingende Übergänge? Wie gestaltet sich das Leben „danach“ mit einer Hilfebiographie? Wo gibt es Brücken und wo sind Barrieren zwischen den Hilfesystemen?

 

Ankündigung der Fachveranstaltung „Aus der Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben – Übergänge mit Care Leavern gestalten“

Der Übergang junger Menschen aus stationären Erziehungshilfen in ein eigenständiges Leben ist für viele so genannte „Care Leaver“ eine echte Herausforderung und war als solche lange Zeit nicht im Blick. Studien aber zeigen, dass junge Erwachsene, die stationäre Erziehungshilfen verlassen, häufig in diesem Übergang und während dieser Lebensphase besondere Benachteiligungen erleben.

Sie benötigen daher Unterstützung und Orientierungshilfen während dieser Lebensphase. Eine gute Übergangsbegleitung aus der stationären Erziehungshilfe ist eine wichtige Vorrausetzung für einen erfolgreichen Start dieser jungen Erwachsenen in ein eigenständiges Leben.

Der Fachtag Care Leaver widmet sich dieser wichtigen Lebensphase. Durch Fachvorträge und in diversen Arbeitsgruppen kann das interessierte Fachpublikum wertvolle Informationen und hilfreiche Impulse erhalten.

Link zum Flyer.

Link zur Tagungsankündigung.

Link zum Tagungsprogramm.

Veranstalter:
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg
Martin-Bonhoeffer-Häuser (seit 01.10.2020: kit jugendhilfe)
Albert-Schweitzer-Kinderdorf e.V.


     

     


 

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Unsere Sozialpartnerschaft beim 24. Tübinger Erbe-Lauf 2017:  Zahlreiche LäuferInnen fanden den Weg durch’s Spendentor

25.09.2017

Durch die Unterstützung vieler Kolleginnen und Kollegen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen herrschte am vergangenen Sonntag in der Mühlstraße beim Tübinger Erbe-Lauf eine überragende Stimmung.

Mit Trommeln, Pfeilen, Puscheln und viel Zurufen wurden die Läufer_innen motiviert und animiert durch das Spendentor zu rennen. Viele schlugen den Weg ein – ob ein- bis dreimal oder mit einer direkten Kehrtwende am Spendentor. Wir sind begeistert und möchten uns bei allen Teilnehmenden des Erbe-Laufs, die für unseren guten Zweck spendeten, herzlich bedanken. Das genaue Spendenergebnis werden wir zwar erst zu Jahresende erfahren, aber wir sind „guter Hoffnung“ auf ein tolles Ergebnis, das gänzlich in den Care Leaver Fonds einfließen wird.

Neben unserem Einsatz am Spendentor freuten wir uns über die Teilnahme von 34 Kolleginnen und Kollegen, Kinder und Jugendliche aus unseren Angeboten. Ob Schülerlauf, der Jeder-kann-run Runde oder der Hauptlauf – für alle war etwas dabei! Die Begeisterung dabei zu sein und angefeuert zu werden, war vor allem bei den Kids und Jugendlichen zu spüren, die teilweise zum ersten und vermutlich nicht zum letzten Mal beim Erbe-Lauf mitgelaufen sind.

Ein letzter Dank gilt allen Organisator_innen, dem studentischen Vorbereitungsteam und Sponsoren des Tübinger Erbe-Laufs und dem Crêpe-Stand des Umbrisch-provenzalischen Markts auszusprechen! So konnte sich der ein oder andere Interessierte an unserem Infostand auf dem umbrisch-provenzalischen Markt informieren und das Crêpe-Stand spendete ebenso einen Teil ihres Erlöses für unseren Care Leaver Fonds. Vielen Dank!

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Ein Wochenende in Mannheim

02.08.2017

Begleitet von einem tollen Wetter verbrachte eine Gruppe von Care Leavern ihr Wochenende im Mannheimer Stadtheim. Anders als bei den vergangenen Treffen stand diesesmal die Stadt im Mittelpunkt – Mannheim hat viel zu bieten! Es waren drei entspannte Tage mit einer selbstorganisierten Stadtführung, viel Freizeit, Grillen am Neckarufer und vielen vielen Runden Werwolf & Wikinger Schach.

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SWT-Spendenlauf mit sensationellem Ergebnis

Der 9. SWT Spendenlauf mit 1141 Läufern, die zusammen insgesamt 7287 Runden erlaufen haben, war für uns und alle Kinder und Jugendlichen ein tolles Ereignis. Das Spendenergebnis von 8.500 € ist eine prima Unterstützung für unser Care-Leaver-Projekt!

Foto: „swt/de Maddalena“

Unser herzliches Dankeschön geht an das Orga-Team der Stadtwerke Tübingen für die tolle Vorbereitung und schöne Atmosphäre, aber natürlich auch an die insgesamt 40 Betriebe und Vereine die mit am Start waren, ihre Spendenbeträge aufgerundet haben und für „uns“ gelaufen sind.

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Bundestagsabgeordnete beim Brunch mit Care Leavern

Jeder hat eine faire Chance verdient!

Care Leaver haben klare Forderungen an die Politik: Die Jugendhilfe muss über das 21. Lebensjahr hinaus für sie zuständig bleiben. Beim Übergang in die Selbstständigkeit ist eine bessere Abstimmung zwischen den verschiedenen Unterstützungssystemen, feste Mentoren/innen bzw. Ansprechpartner/innen, eine sichere Finanzierung und die Möglichkeit, in die Jugendhilfe zurückzukehren, notwendig. Handlungsbedarf besteht auch bei der Kostenheranziehung der Jugendlichen während der Ausbildung. „Die Möglichkeit anzusparen oder der Anreiz, Arbeiten zu gehen, darf für Care Leaver nicht geschmälert werden! Da ist die geplante Neuregelung im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz in gewisser Weise ein Lichtblick“, erklärt Matthias Hamberger, Geschäftsführer der Martin-Bonhoeffer-Häuser in Tübingen.  Der Regierungsentwurf reduziert die Kostenheranziehung von bisher 75 auf 50 Prozent. „Das ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings ist eine weitere Reduktion erstrebenswert“, so Hamberger.

Der Gesetzgeber geht in der Regel davon aus, dass mit Volljährigkeit ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben möglich ist. Es besteht zwar ein Anspruch auf Hilfe für junge Volljährige bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres und in begründeten Einzelfällen auch darüber hinaus. Die Praxis zeigt ein anderes Bild. Care Leaver sind mit Eintritt der Volljährigkeit und spätestens mit Vollendung des 21. Lebensjahres meist auf sich selbst angewiesen. „Es kann nicht sein, dass von diesen jungen Erwachsenen ungleich mehr erwartet wird, als von der Gruppe Gleichaltriger, die zu diesem Zeitpunkt oft noch zuhause lebt. Sie haben in der Regel massive Einschnitte in ihrem Leben erfahren, Beziehungsabbrüche erlebt und verfügen häufig über keine tragfähigen familiären und sozialen Netzwerke. Der Gesetzgeber muss hier Verantwortung übernehmen und Care Leaver auf die gleiche Stufe mit allen jungen Erwachsenen stellen. Das bedeutet Stärkung der Rechtsansprüche junger Volljähriger sowie Heraufsetzung der Altersgrenze auf mindestens 24 Jahre,  die Sicherung von Bildungs- und Berufschancen, die Entwicklung sozialer Unterstützungs- und Beratungsangebote sowie die Stärkung der Selbstorganisation von Care Leavern, fordert Barbara Meier, Bereichsleiterin Jugend und Bildung beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg.

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Das hat uns überrascht: Die Robert Bosch Stiftung wurde zur didacta-Bildungsbotschafterin 2017 ernannt und spendet das Preisgeld an uns!

Unverhofft landeten 2.000€ auf unserem Spendenkonto mit dem Vermerk: Spende für Care-Leaver-Projekt – Wege in die Selbstständigkeit der Martin-Bonhoeffer-Häuser. Nach Kontakt mit dem Spender erreichte uns folgende Nachricht: „Ihre Arbeit mit und für junge Erwachsene in Tübingen und Waldenburg, die die stationäre Kinder- und Jugendhilfe verlassen, sowie Ihr Engagement mit dem Sie auf die Situation von Care Leavern in Deutschland aufmerksam, hat meine Kollegen und mich sehr beeindruckt!!

Kristin Görlitz
Projektmanagerin Themenbereich Bildung
Robert Bosch Stiftung GmbH